Heute früh hat der SWR 2 Kommentator dieses Hegelsche Bild genutzt, um als Replik auf die Ethikkommission der Bundesregierung die Unfähigkeit der Philosophie die Welt zu verändern zu charakterisieren. Weil sie zu spät kommt, weil sie erst in der Dämmerung oder im Alter präsent ist, dann zwar scharfsichtig, aber mehr beschreibend und erklärend als verändernd.
http://www.inkrit.de/hkwm/artikel/eule.pdf
Auch wenn später Hegel vom Kopf auf die Füße gestellt werden sollte, so ist doch der diametrale Unterschied zwischen Ethik und Philosophie, dass Ethik nicht ex post danach am Abend oder im Alter erwacht, sondern schon morgens oder besser immer da ist. Besser wie ein Kranich, ein Nestflüchter, begleitet Ethik den Menschen von frühester Kindheit oft mehr manchmal weniger scharfsichtig und scharfsinnig durchs Leben leitet. Nicht wie die Eule nur in der Dämmerung herumstreifend, sondern wie der Kranich als archaisches mythisches Symbol der Sonne uns den Weg leuchtend - ihn zu finden und den richtigen zu wählen bleibt allerdings uns selbst überlassen. Das ist und bleibt das Schicksal menschlicher Freiheit, jenseits von Philosophie und Ethik: beides kann helfen besser zu leben, doch zu einem besseren Menschen machen wir uns nur selbst.
In diesem Sinne: Gute Nacht
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